Nunmehr quasi obdachlos dürfen wir bei Stanleys und Lenies Söhnen Stanley jr. und Darwie, die in Stellenbosch studieren, wohnen, bis unser Schiff endlich ablegt. Dieses Datum wird von Tag zu Tag weiter verschoben. Wir haben uns einen kleinen Mietwagen genommen – im Vergleich zu unserem Reisemobil kommt er uns in der Tat klitzeklein vor – und nutzen die letzten Tage, um Cape Town anzuschauen.
Wir bummeln die Long Street und Waterfront entlang und genießen an einem prachtvollen Herbsttag (jaja) die Aussicht vom Tafelberg. An einem weniger prachtvollen Herbsttag schauen wir das Two Oceans Aquarium an. Nach Robben Island können wir leider nicht, denn wenn die Fähre dahin nicht ausgebucht ist, dann wird sie bestreikt.
Rund um Stellenbosch besuchen wir wunderbare, jahrhundertealte Weingüter. Hier wird stilvoll getrunken und auch vorzüglich gekocht. Als Stanley uns in eine Stellenboscher Studentenkneipe mit Livemusik mitnimmt, genießen wir voller Entzücken endlich mal wieder so etwas wie Nachtleben. Das hatten wir lange nicht!
Wir grillen noch einmal zusammen mit Stanley und seiner Freundin Janine, dann reisen die beiden wie auch Darwie in die Osterferien. Und wir warten immer noch auf unser Schiff, dessen Abfahrt sich aus den unterschiedlichsten Gründen jeden Tag weiter verzögert. Erst ist die Lizenz der Hubschrauber, die die Lotsen in Richards Bay an Bord bringen, abgelaufen, dann ist das Lotsenboot kaputt. Der Timeslot für Cape Town wird verpasst, dann gibt es so hohen Seegang, dass man nur langsam fahren kann, und schließlich erhält ein anderes Schiff den Vortritt. „This is Africa“ – nirgendwo in Afrika haben wir diesen Spruch so oft gehört, wie hier in Südafrika wo man sich für hoch entwickelt und gut organisiert hält.
Die letzten Nachrichten deuten auf Ostersonntag oder auch -montag hin. Zum Glück ist das Wetter schön, wir machen weiter Ausflüge, nach Franschhoek, Paarl und Wellington und futtern uns munter durch die Weingüter.
In der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag soll es nun vielleicht endlich hoffentlich losgehen, juchu, wir freuen uns!!
Ein Kommentar zu South Africa 9 – Stellenbosch, Cape Town, Abschied von Afrika