South Africa 3 – North – Limpopo and Blyde River Canyon

Dass wir unsere Lektion in afrikanischer Langsamkeit ausgerechnet in Südafrika erhalten würden, hätten wir nicht gedacht. Wir haben bereits zehn Tage mit unserem Konverterproblem hier zugebracht. Jetzt sitzen wir schon wieder seit einer Woche hier fest. Ständig werden neue Teile bestellt und eingebaut, wenn es dann nicht funktioniert gibt es nur Schulterzucken und wir bleiben auf den Rechnungen sitzen. Der Autoelektriker, der anfangs so kompetent schien, ist nur noch genervt und geht uns aus dem Weg. Wir hängen unser Auto bei Dave ans Stromnetz und erkunden die Soutpansberge zu Fuß. Eine Märchenwelt ist das, ein tropischer, aber kühler Berg-Regen-Nebelwald, undurchdringlich, voller Flechten, Moose und Farne, menschenleer und verwunschen. Am Wochenende machen wir einen Ausflug zum Blyde River Canyon – auch der zeigt sich zunächst nur unter einer dichten Nebeldecke. Aber am nächsten Tag reißt es auf und wir bekommen eine grandiose Landschaft zu sehen. Mehrstufige Bergplateaus, zylinderförmige Felsen und Wasserfälle, die in die Tiefe stürzen, um im Boden zu verschwinden, und an anderer Stelle wieder aufzutauchen. Nach weiteren zehn Tagen haben wir endlich einen einigermaßen arbeitenden Konverter im Auto, wir feiern mit Dave und Davie eine festliche Abschiedsparty, decken uns beim Metzger unseres Vertrauens mit dem leckersten Biltong ein und machen uns auf den Weg nach Swaziland.

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South Africa 2 – Kruger National Park

Zusammen mit Tom und Dagmar stürzen wir uns ins wohl berühmteste Tierparadies der Erde. Die beiden haben ihren Truck „Rhino“ getauft – und auch entsprechend bemalt – aber gesehen haben sie auf ihrer Reise noch keines. Dies soll sich hier schnell ändern. Auch wir haben bisher nur Spitzmaulnashörner/Black Rhino gesehen, hier aber gibt es große Mengen von Breitmaulnashörnern/White Rhino, und die sind wesentlich größer und imposanter als ihre Namensvettern. Und sehr folgsam. Wir bugsieren unsere Autos eine Weile hin und her, laden sie freundlich ein, zwischen uns die Straße zu überqueren, und das machen sie dann auch, sogar mehrmals. Uns gelingen schöne Fotos von unseren Autos zusammen mit diesen mächtigen Tieren, die uns viel Spaß machen. Die Raubkatzen machen sich ein wenig rar und lassen sich nur von weitem blicken, aber wir finden jede Menge anderer Tiere, nicht nur unterwegs. Auf dem einen Camp wohnen Warzenschweine/Warthogs, beim nächsten streifen abends Hyänen um den Zaun und nachts kommen die Hippos zu Besuch. Eines Nachts reißen die Löwen einen Büffel kaum 200 Meter von unserem Camp entfernt – am nächsten Morgen können wir die übriggebliebenen Hufe und Hörner bewundern. Der Park ist zwar lange nicht so ursprünglich wie die meisten anderen, die wir gesehen haben, aber dafür riesengroß und voller unterschiedlicher Landschaften. Wir genießen Dagmars Kochkünste und werden abends auf die Sundowner-Terrasse (auf ihren Truck) eingeladen. Außerdem werden wir von Thomas kommunikationstechnisch etwas näher an die Welt herangebracht. Was sich in der arabischen Welt tut, verfolgen wir schon seit einigen Wochen abwechselnd mit Entsetzen und hoffnungsvoller Spannung, genau wie wohl der Rest der Welt und sicherlich wie alle anderen die wie wir diese Region kürzlich durchfahren haben oder auf dem Weg dahin sind. Nun erfahren wir von der Apokalypse, die über Japan hereingebrochen ist, und können die schrecklichen Bilder und Nachrichten kaum glauben. Unsere eigenen Probleme nehmen sich dagegen lächerlich aus: unser Elektrizitätsproblem ist bereits seit Mozambique wieder da, unser Konverter arbeitet nicht und wir können unsere Kabine nur mit fremder Hilfe mit Strom versorgen. Nach fast einer Woche im Kruger-Park, die für uns nur durch Tom, Dagmar und ihrem technischen Equipment möglich war, müssen wir zurück zu unserem Autoelektriker nach Louis Trichardt/Limpopo und unserem Freund Dave nach Camp Africa.

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Mozambique

This one is in german and english… 

Durch den nördlichen Teil des Kruger-Nationalparks reisen wir nach Mozambique. Der Limpopo-Nationalpark in Mozambique, der inzwischen mit dem Krugerpark zu einem Transfrontierpark verbunden ist, ist eine recht traurige Erscheinung. Wildtiere gibt es fast nicht, dafür laufen Kühe durch die Gegend und man fährt kilometerweit durch bewirtschaftetes Farmland. Okay, Mozambique ist auch nicht berühmt für sein Wildlife, sondern für seine Strände. Und da wollen wir schließlich hin.

Schon unterwegs gefällt uns die Atmosphäre hier. Es ist wieder viel afrikanischer, mit einem großen Schuss Karibik. Die Vegetation ist tropisch und üppig, die Portugiesen haben hübsche, zierliche Kolonialbauten hinterlassen, die malerisch zerfallen, die Straßen (bis auf die Hauptroute) sind holperig, alles ist ein bißchen unaufgeräumter als in Südafrika, die Frauen tragen wieder Körbe auf dem Kopf, sie singen, und irgendwie hängt über allem rhythmische Musik und ein würziger Duft.

We have been told about the rainy season here and our first sighting of the wonderful beach of Tofo that we have been dreaming about is in the pouring rain. Lucky we manage to find a good place to camp behind the huge sand dunes and the next morning we are rewarded with beautiful weather, palm trees, sandy beach and warm Indian ocean water with waves that are excellent for body surfing.

Tofo is known for the whale sharks that frequently visit these waters. It’s one of our dreams to see those huge plankton eating sea creatures and swim with them. Together with our new travelling friends Tom and Dagmar we join an ocean safari group. But it’s not our lucky day. We spent two hours searching and basically saw nothing. The next day we gave it another try and again nothing. The whale sharks will stay on our list.

Tom and Dagmar with their big truck are also Trans Africa travelers and we decide to travel together for the next days. On our way south to Maputo the bad luck strikes again and the truck gets a flat tire. We witness a professional tire change that ends with two local boys having the day of their lives. During the tire change Tom and Dagmar decide they do not want to take along their two bicycles anymore, and two boys who just walk by where chosen to be the new owners. The boys at first have no clue what these white people are up to and it become clear they have never ridden a bicycle. After a bit practicing they (now smiling) end up going home with probably the most valuable present they ever got. We hope that one day they will be popular as probably the first bicycle taxi drivers of their town.

Maputo has a strange combination of the old colonial flair and rundown communist architecture. We walk through the old city center and enjoy the liveliness of the town. We are surprised to see some architecture by Mister Eiffel (the one from the tower in Paris) here; a house totally made of steel and the steel dome of the very beautiful central train station.

Just on the other side of the border to South Africa is the famous Kruger National Park, our next stop.

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South Africa 1 – The North

We are happy to see a lot of you read this website. We found out the past weeks again when we could not write very regularly. Thank you for the comments and emails wondering where we are. Now that the website is up to date again you can read that nothing was wrong with us, we just spent good times in the bush, without internet access.

After crossing the border from Botswana into South Africa we visited the very scenery Mapungubwe National Park, where both countries border with Zimbabwe. Beautiful views of the two rivers conjugating. We drove by a town called Schiermonikoog (where are we?) to meet up with our friend Dave. We first met him in Damascus, then in Egypt again and travelled together with him and his South African Trans Africa group on the boat to Sudan. Now we meet in his home base, Camp Africa in Louis Trichardt/Limpopo. Wonderful to see him again, get to know his son Davy and getting a good feel for this nice camp in the forested hills above the town. Dave is not only the most experienced Trans Africa travel guide we know, but now he also turns out to be a great barman. Together with Lani he knows how to throw a party in the little eagles nest in the camp. Enjoying that a lot. We had to spend a lot of time in the town’s workshops trying to organize an electrical part for the car. Not much fun, but with very helpful South Africans trying to help us where they can. And at night we join in with other Camp Africa visitors for great braai and several beers.   

On Sunday (workshops not working) we made a daytrip with Dave as our local guide, Davy as junior guide and Benjamin, our favourite Braai-Guy, into the Soutpan Mountains. Large forest areas, lush green land and to our surprise also several real nice waterfalls. The goddess of the holy Lake Fundudzi in mysterious Venda-land requests a special type of traditional greeting – see pictures above. Sometimes it felt like being in the forests in Germany, then it looked like southern Tanzania again, but is actually South Africa! To end our wonderful lazy Sunday afternoon drive we spent three hours helping a jeep of a neighbor get out of the didge. They also had a lazy Sunday afternoon drive in mind.

 We are getting in the mood to see an ocean again and will be travelling more eastwards to see it.

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Botswana 2

Eine wundervolle frisch asphaltierte Landstraße führt uns an den roten Dünen entlang nach Osten, von Wasser hier zumindest keine Spur. Auch keine Menschen, keine Attraktionen, wir sind mal wieder in der Wüste gelandet. In einem Motel fragen wir, ob wir uns die Nacht über auf die Wiese stellen dürfen. Wir dürfen, bekommen noch eine Dusche angeboten und brauchen noch nichtmal was zu bezahlen. Dafür schaut später der Besitzer vorbei, Magiel, und fragt neugierig nach unserem woher und wohin. Wenn wir nach Gabarone wollen, sagt er, und nicht unbedingt Asphalt fahren wollten, dann könnten wir ihn am nächsten Tag auf seiner rund 200 km entfernten Farm besuchen. Na klar wollen wir, das Farmleben interessiert uns, und so stehen wir am nächsten Tag vor dem hübschen alten Farmhaus, das mehr als 12 km von der Straße entfernt liegt. Dass auch diese Straße schon durch sein Grundstück führt, erfahren wir von Giellie erst später. Seine Großeltern haben das Haus gebaut, inmitten einer Rinderfarm von für uns völlig unglaublichen 60.000 Hektar – 60 km lang und mehr als 20 km breit. Giellie und seine Frau Adèl bereiten uns ein herzliches Willkommen. Wir lehnen das angebotene Zimmer im Farmhaus ab, dürfen im Garten stehen, und werden sofort in die Familie aufgenommen, zu der noch die sechsjährige Tochter Chené und die Großmutter gehören. Abends drücken die beiden uns einen Drink in die Hand, packen uns in ihren Bakkie (so heißen hier die Pick-ups), fahren mit uns über die Farm zu ihrem Sonnenuntergangsplatz und erzählen uns von ihrem Leben. Anschließend wird – na klar – gegrillt, und wie lecker! Am nächsten Morgen werden die beiden Schafe, die am Abend zuvor geschlachtet worden waren, zerteilt, und Oma, Adèl und ich packen das Fleisch portionsweise ein und verstauen es in den unzähligen Tiefkühltruhen des Hauses. Anschließend stelle ich mich darauf ein die Fleischküche zu putzen, aber für sowas hat man hier Personal. Wir ziehen uns mit einem kühlen Drink an den Pool zurück, bevor wir nochmal die Schafherde besuchen, mit der die Männer schon zugange sind. Als die Schafe gezählt und sortiert sind, ist es zum weiterfahren schon ein bißchen spät, aber macht nichts, wir dürfen noch eine Nacht bleiben. Wir hängen unsere Hängematte auf und spielen mit Chené, während ein weiterer Angestellter unser Auto wäscht und putzt. Für uns ist so ein Leben mit Angestellten, die einem fast alle unangenehmen Arbeiten abnehmen, schon sehr ungewohnt, aber natürlich auch angenehm, hier scheint das etwas sehr normales zu sein. Abends fahren wir wieder zusammen über die Farm. Zwischen drei- und sechstausend Rinder leben hier, und dazu eine Menge wilder Tiere, die sich frei bewegen. Zebras, Kudus, Springböcke und Warzenschweine, auch Schakale und Leoparden. Von Zeit zu Zeit, wenn die Familie mal wieder Wild essen will, nimmt Giellie sein Gewehr (das ihn hier sowieso immer begleitet) und ein paar Kumpels und geht auf die Jagd. Abends kommen die Nachbarn vorbei, die allernächsten Nachbarn, die nicht weniger als 45 km hierher zurückgelegt haben. Von der Nachbarfarm eben. Unglaubliche Größenordnungen sind das hier. Die Kinder müssen alle in Internate zur Schule gehen, eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Zum einkaufen fährt man Stunden in die nächste Stadt, wohin auch die Post geschickt wird, und ansonsten lebt man ziemlich autark. Strom kommt vom Generator (um den nachts auszuschalten fährt man nochmal mit dem Auto), Wasser aus dem eigenen Brunnen und Gemüse aus dem Garten. Krank wird man besser nicht, und wenn man ein Kind erwartet (wie die Nachbarin gerade), dann geht man vorsorglich einige Wochen vor dem Geburtstermin ins Krankenhaus. Ein einsames, abgeschnittenes Leben ist das, und man könnte meinen, dass solche Leute stockkonservativ und eigenbrötlerisch sind. Diese Familie aber hier ist bei allem Traditionsbewußtsein jung und modern, fröhlich und weltoffen, und wir haben ein wundervolles und einzigartiges Wochenende mit ihr verbringen dürfen. Thanks again, Giellie, Adèl, Chené and Oma, it was wonderful to meet you, we had a great time with you and you gave us a wonderful experience on your farm and in your family which we will surely never forget! Beschenkt mit weiteren Fleischvorräten (which was also baai lekker, thank you so much) und nach – schon wieder – so einem Abschied mit schwerem Herzen ziehen wir weiter nach Osten Richtung Hauptstadt.

Hier können wir kurz E-mails lesen und erfahren, dass An und Jo, unseren belgischen Freunden vom Kaokoveld, just hier das Auto aufgebrochen worden ist. Genau vor der Polizeistation, alles war gut abgeschlossen, nichts lag offen herum und sie waren nur zehn Minuten weg. Drei Kameras und weiteres elektronisches Gerät weg, als hätte man auf Touristen geradezu gewartet. Wie gemein! Wir können gut nachfühlen, wie schlimm sowas ist und trauen uns nicht, unser Auto allein zu lassen. Abwechselnd gehen wir einkaufen und sehen zu dass wir aus der Stadt herauskommen. Wir sind am östlichen Rand von Botswana angelangt und haben vor, einen Freund zu besuchen.

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Namibia 6 – Sossusvlei, Fish River Canyon, Kgalagadi

Auch in Sossusvlei mit den berühmten roten Sanddünen sind wir vor drei Jahren schon mal gewesen, aber das gucken wir uns gerne nochmal an. Inzwischen hat es allerdings sehr viel geregnet, wie wir hören (abgekriegt haben wir davon zum Glück nichts), und der Weg zum Vlei wird vom kräftig strömenden Tsauchab-Fluss versperrt. Auf beiden Seiten stehen viele Autos, für die gegenüber ist der Rückweg abgeschnitten. Einige haben vergebliche Versuche hinter sich. So viel wert ist es uns dann doch nicht, den Vlei nochmal zu sehen, als auch noch ein Sandsturm aufkommt, packen wir zusammen (vergessen dabei unsere Trittleiter, wie wir später bemerken) und ziehen weiter. Weiter im Süden sind die roten Dünen der Namib genauso schön. Wie wir später hören, hat es der Tsauchab später die ganze Strecke geschafft und den Sossusvlei mit Wasser gefüllt. Jeder der schon mal da war weiß, wie unglaublich das scheint, und dass es nur alle paar Jahre mal passiert.

Na, dann muss der Fish River auch ordentlich Wasser haben, denken wir und fahren durch die Steinwüste zum dazugehörigen Canyon, der nach dem Grand Canyon immerhin der zweitgrößte der Welt sein soll.  Und in der Tat, er hat Wasser, was wohl auch nicht allzu oft vorkommt, und sieht doch recht gewaltig aus.

Von hier aus ist es nur ein Katzensprung nach Südafrika und wir könnten locker in einer Woche in Kapstadt sein. Aber wir haben noch Zeit, und den ganzen östlichen Teil des südlichen Afrika noch nicht gesehen. Und wir sind schließlich africacruiser, also wollen wir noch ein bißchen nach Osten cruisen, bevor wir uns nach Süden wenden und Kurs auf Kapstadt nehmen. Außerdem steht uns nach all den Wüstenlandschaften mal wieder der Sinn nach Tieren. Wir steuern den Kgalagadi Transfrontier Park an, der zwischen Namibia, Botswana und Südafrika liegt. Unterwegs treffen wir auf Petra und Martin aus München, die mit einem Mietwagen unterwegs sind, und schwupps, haben wir wieder Reisegefährten und freuen uns über die Gesellschaft. Nicht mit allen, die wir so unterwegs treffen, würden wir uns ohne Not zusammentun, es sind auch ein paar dabei, die einen sehr straffen Zeitplan haben, oder sehr abgeklärt tun und alles zu wissen und zu kennen glauben, aber wenn die Chemie ein bißchen stimmt (und das tut sie doch meistens), dann finden wir es zu mehreren fast immer lustiger und geselliger als allein.

Kgalagadi ist nichts anderes als die Kalahari, in der Sprache der Tswana „durstiges Land“, aber dafür sieht es hier ganz schön grün aus, was zu den roten Sanddünen einen hübschen Kontrast abgibt. Tiere sind hier auch, allerdings eher Antilopen, Böcke und Strauße und wir sind inzwischen ganz schön verwöhnt. Am zweiten Tag werden wir für unsere Geduld entschädigt und treffen auf eine Gepardenmutter mit vier Jungen. So etwas haben wir auch noch nicht gesehen und lange beobachten wir diese offensichtlich gerade vollgefressene, faule und zufriedene Familie. Auf dem Weg zum Camp stolpern wir noch einmal über vier Geparden, das wäre schon fast nicht mehr nötig gewesen, neun an einem Tag!

Martin und Petra hat man erzählt, dass quasi ganz Botswana inzwischen unter Wasser stehe und sie gar nicht erst probieren sollten, es zu bereisen. Inzwischen haben sie aber doch Mut gefasst, wollen zurück nach Namibia und es von da in die Zentralkalahari versuchen. Wir hoffen, Ihr habt es geschafft, Leute! Wir wollen eigentlich nur nach Osten durchreisen, und entscheiden uns für den direkten Weg. Wir verlassen den Park nach Botswana.

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Namibia 5 – Walvis Bay, Sandwich Harbour

In der Mondlandschaft zwischen Swakopmund und Walvis Bay treffen wir Herwig aus Deutschland und Guylaine aus Frankreich, die drei Jahre als Lehrer in Alexandria gearbeitet haben und nun mit ihrem kleinen Sohn Samy auf dem Weg zurück nach Deutschland sind – für den sie sich mit ihrem Bremach-Truck mehrere Jahre Zeit nehmen. Wir erzählen ihnen von unseren Plänen, von Walvis Bay aus am Strand entlang nach Süden bis zum Sandwich Harbour zu fahren. Das ist ein bißchen tricky, weil man diesen schmalen Sandstreifen zwischen Dünen und Ozean nur bei Ebbe befahren kann. Wir freuen uns richtig, als die drei die Idee prima finden, und sich spontan mit uns zusammentun. Fahrten durch Flüsse, Schlamm und über steile Felsbrocken kennen wir nun schon – der weiche tiefe Sand ist noch ein bißchen neu für uns. Nicht so für unsere Freunde, die in ihrer Zeit in Ägypten schon viel in der Sahara unterwegs waren. So sind es denn auch wir, die sich immer wieder in den Dünen festfahren. Wir kommen zwar immer auch schnell wieder frei, brauchen aber insgesamt viel länger als gedacht, und unser Zeitfenster bis zum herannahenden Wasser beginnt sich zu schließen. Die Vorstellung, unsere Autos an den Atlantik zu verlieren, schreckt uns alle, aber ist ja kein Problem, wir haben schließlich Zeit und sind flexibel. Wir suchen uns einen schönen, hoch gelegenen Platz in den Dünen, machen ein Feuer und schlagen – umgeben vom Sandmeer – unser Nachtlager unter dem Sternenhimmel auf.

Am Nachmittag des nächsten Tages, als sich das Wasser wieder zurückzieht, starten wir einen neuen Versuch. Wir sind nur noch wenige Kilometer von unserem Ziel entfernt, als wir eine Kolonne von sechs entgegenkommenden Autos sehen. Super, denken wir, die legen eine gute Spur für uns und können uns sagen, wie die letzte Strecke so aussieht. Aber weit gefehlt. Wir sind auf eine Gruppe offizieller Nationalpark- und Ministeriumsleute getroffen, die sich nur für unsere Permit interessieren, die wir vorab in Swakopmund für umgerechnet 10 Euro pro Tag hatten kaufen müssen. Die war natürlich inzwischen abgelaufen. Was dann losgeht ist für uns immer noch etwas unwirklich. Natürlich bieten wir sofort an, die 10 Euro für diesen Tag nachzubezahlen. Aber „it’s not working like that“, bekommen wir zu hören. Dann werden sie lauter, „we gonna fine you“ , „give us your passports“, „we could lock you up for that“ und – zur Krönung – „shut up, whitie!“ Wie Schwerkriminelle werden wir behandelt. Schließlich einigt man sich darauf, uns zurück nach Walvis Bay zu eskortieren, und dort – es ist Sonntag nachmittag – der Polizei zu übergeben. Unsere Reisegefährten, deren Permit nicht beanstandet worden war, beschließen, ebenfalls auf Sandwich Harbour zu verzichten, und stattdessen umzudrehen und uns zu begleiten. Nach mehreren Stunden bei der Polizei angekommen, schildern die Typen ausführlich, was wir für Verbrecher sind. Als wir versuchen, auch etwas zu sagen, wird uns nur ein wutentbranntes „and now I’m gonna triple your fine“ entgegengeschleudert. Der Polizist, den ich frage, ob er das eigentlich in Ordnung findet, meint ungerührt, die würden nur ihre Pflicht tun, und schließlich enden wir mit zwei Strafbefehlen über zusammen fast 250 Euro, unter anderen wegen „refused to carry out an order“ – Befehlsverweigerung! Und bei einem Versuch, das Land zu verlassen, ohne bezahlt zu haben, würden wir im Gefängnis landen. Immerhin, auf unsere – inzwischen schon fast schüchterne – Nachfrage, ob Namibia auch so eine Art Rechtsstaat ist, wo man irgendwo Einspruch gegen sowas einlegen kann, heißt es kühl, damit könnten wir uns am nächsten Tag an das Magistration Office wenden.

Nach einer nicht besonders schönen Nacht begeben wir uns leicht beklommen dorthin, und werden zum Public Prosecuter geschickt. Dieser entpuppt sich als eine sympathische junge Frau, die sich in Ruhe unsere Geschichte anhört, die wir zum ersten Mal erzählen dürfen. Danach nimmt sie unsere Strafbefehle, streicht kurzerhand den einen total durch und wandelt den anderen in eine 10-Euro-Strafe um. Zack, Stempel drauf und fertig. Sie bedaure, dass man uns soviel Kummer gemacht habe, die Jungs würden, sobald sie Uniformen anhätten, gern mal ein wenig über die Stränge schlagen und meinten ihre Wichtigkeit demonstrieren zu müssen. Mit den 10 Euro sei alles für uns erledigt und eine schöne Reise noch. Puuuhhh… da sind Felsbrocken von unseren Herzen gepurzelt. Wir sind überglücklich, nicht nur wegen des Geldes, auch weil wir das Gefühl hatten, endlich gehört worden und auf einen normalen Menschen getroffen zu sein. Von dem gesparten Geld gehen wir erst mal feudal einkaufen. Mit Herwig, Guylaine und Samy, die die ganze Zeit treu und fest an unserer Seite gestanden haben, verbringen wir noch zwei richtig schöne Tage. Nach einem opulenten Abschiedsmahl mit Aperitif, zwei Hauptgängen und Dessert (Guylaines französischer Einfluss peppt unseren Speisezettel auf und in Swakopmund gibt’s halt alles) trennen sich unsere Wege wieder. Schon wieder so ein schwerer Abschied. Die drei sind uns richtig ans Herz gewachsen, sie sind mit uns durch dick und dünn gegangen, wir haben zusammen unser Auto ausgebuddelt, uns Mut zugesprochen und viele spannende Stunden voller Gespräche und Erzählungen am Lagerfeuer miteinander verbracht. Sie fehlen uns vom ersten Moment an. Aber wir wollen weiter in den Süden.

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Namibia 4 – Skeleton Coast

Zuerst besuchen wir unsere Freundinnen Frauke und Doro, die gerade auf Ihrer Namibia-Rundreise in der Nähe Station machen. In ihrer traumhaft gelegenen Lodge im Damaraland dürfen wir sogar campen. Wir verbringen einen wunderschönen Nachmittag und Abend mit den beiden, schwelgen im Luxus, lauschen Geschichten aus der Heimat, bekommen wieder einen Stapel Zeitungen (danke!!) und lachen viel. Die Zeit vergeht viel zu schnell. Am nächsten Tag reisen die beiden weiter nach Etosha und wir nehmen Kurs auf die Skeleton Coast.

Diese Landschaft, wo die trockene Sand- und Salzwüste auf den eisigen Atlantik trifft, ist bestimmt einzigartig. Die gleißend helle Sonne taucht sie in ein flimmerndes Licht, während weißgraue Nebelschleier sich wie ein feines schwebendes Netz darüberlegen. Überall um uns herum sind Luftspiegelungen, alles scheint unwirklich, surreal, man kommt sich vor wie in einem Gemälde von Dali. Dazu tost die Brandung, die nur vom Möwengeschrei übertönt wird. Ihren Namen hat die Skeleton Coast nicht von den unzähligen Wal- und Robbenskeletten, die in der Wüstensonne schneeweiß ausgebleicht sind, sondern von den Schiffswracks, die ebenfalls überall herumliegen. In der Blütezeit der Handelsschiffahrt an dieser Küste sind hier allzu viele Schiffe Opfer der tückischen Wind-, Wetter- und Strömungsverhältnisse geworden. Nun gehört die Küste – Nationalpark hin oder her – den Anglern, und das sind hier harte Kerle – bärtig, dickbäuchig und wortkarg. Aus Namibia oder Südafrika kommen sie für einige Wochen hierher, um Unmengen von Kabeljau und anderem Großfisch zu fangen. Mit Kleinzeugs gibt sich hier niemand ab. Mit ihren riesigen Angeln schleudern sie ebenfalls riesige Köder in die Brandung, dann kommt die Angel in die Halterung aufs Auto, das den Rest erledigt. Im Camp, dessen Atmosphäre mich irgendwie an eine Bohrinsel denken lässt, sind wir als einzige Nichtangler eine echte Attraktion und werden freundlich mit Fisch beschenkt.

Wir fahren weiter die Küste entlang, genießen die frische Salzluft und die faszinierende Landschaft und nähern uns am südlichen Ende des Nationalparks dem Ugab. Mit diesem Fluss haben wir noch eine Rechnung offen. Als wir vor drei Jahren schon einmal mit einem – normalen – Mietwagen hier waren, war dieser Fluss für uns ein unüberwindliches Hindernis. Zuviel Wasser und knietiefer Matsch. Wir mussten die Skeleton Coast von unserem Reiseplan streichen und einen Umweg von mehr als 400km zu nächsten Brücke fahren. Diesmal, so hatten wir uns versprochen, würden wir es mit unserem Superauto dem Ugab mal zeigen. Dumm fast, dass er jetzt überhaupt kein Wasser führt, sondern staubtrocken und unschuldig vor uns liegt. Egal. Wir überqueren triumphierend den trockenen Sand, und nehmen die Salzstrasse (ja, die ist wirklich aus Salz gebaut) nach Swakopmund.

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Namibia 3 – Kaokoveld

Wir wollen das Kaokoveld erkunden, den wilden und ursprünglichen Norden Namibias. Das macht man besser nicht allein, und wir sind froh, dass wir in Windhoek An und Jo aus Belgien kennenlernen, die das auch im Kopf – und sogar auch schon Cross-Erfahrung – haben. Zu viert starten wir in ein neues Abenteuer.

Die erste Übernachtung führt uns zu einer Farm, auf der Geparden/Cheetahs leben. Das Schild „Don’t enter, ring bell“ überzeugt uns sofort. Bei der ersten Begegnung mit den Geparden stehen wir alle vier stocksteif und vorsichtig, doch schnell kuscheln sich die Tiere an uns, legen sich schnurrend zu Boden, lassen sich genüsslich kraulen und schlecken unsere Hände. Unglaublich, so eine riesige schnurrende Schmusekatze, das ganze Tier zittert und brummt und klingt wie eine Art Traktor.

Der Kunene-Fluss, der ganz im Norden die Grenze zu Angola bildet, stürzt sich in Ruacana und Epupa in ziemlich spektakulären Wasserfällen in die Tiefe. Auch auf der Uferstraße hat sich ziemlich viel Wasser angesammelt, das wir manchmal gerade so noch durchfahren können, manchmal lieber auf steinigen steilen Offroad-Pisten umfahren. Wir nähern uns dem Land der Himbas, eines Volksstamms, der hier aufgrund der wirklich schwierigen Erreichbarkeit der Gegend noch fast unberührt nach seiner alten Kultur lebt. Die Frauen reiben sich komplett – inklusive der Haare – mit einer rotbraunen Paste aus Butter, Ocker und Kräutern ein, flechten sich Extensions (jawohl) in die Haare und sind zur Freude sicher nicht nur unserer Jungs samt und sonders barbusig und lediglich mit einem kunstvoll drapierten Lederrock und einigen Riemen bekleidet sowie aufwendig geschmückt. Verständigen können wir uns mit den Himbas praktisch nicht, und die Kamera finden sie entweder furchteinflößend oder sie wollen doch schon wieder Geld haben. Bei ein paar Kindern jedoch siegt die Neugier und so können wir wenigstens einige wenige Fotos machen. Die schönsten Himba-Bilder aber müssen wir in unseren Köpfen aufbewahren.

Wir fahren weiter in die Berge, immer höher und höher und nun wird die Straße wirklich schwierig. Immer steiler, immer enger, immer schroffer. Wieder und wieder steigen wir erstmal aus und begutachten die Geröllhalde, die da jeweils vor uns liegt. Wir schleppen Steine vor die schlimmsten Stufen und bauen uns – ich zugegeben mehr aus therapeutischen Zwecken – zum fotografieren auf. Jetzt habe ich wirklich Angst, dass das Auto umfällt oder aufsetzt oder sonstwie ernsthaft Schaden nimmt. Und zumindest ordentlich Respekt haben wir wohl alle vier. Aber was diese Autos können, ist unglaublich. Sie klettern förmlich, man das nicht anders nennen, Reifen um Reifen greifen sie um die Felsen und wuchten sich hoch, mit einer ungeheuren Kraft. Wir überstehen alles unbeschadet und haben an einem zehnstündigen anstrengenden Fahrtag knapp 50 km geschafft.

Da liegt noch einiges vor uns. Weiter und immer weiter geht es, nun bergab in die Wüste. Seit einer Woche haben wir nichts mehr einkaufen können, langsam geht alles Frische zur Neige, auch richtige Duschen haben wir lange nicht gesehen und mit unseren Wasservorräten müssen wir haushalten. Aber von Krisenstimmung keine Spur. Jeden Abend schlagen wir unser Lager an einem noch schöneren Platz in der Wüste auf, schleppen immer größere Holzbrocken für das Feuer an, teilen brüderlich unsere Essensvorräte, gucken in die Sterne und finden alles großartig. Die Weite und Einsamkeit um uns herum ist atemberaubend. Vor allem, wenn man auf einen Berg klettert, wirklich weit gucken kann, und doch nichts als weite Wüste sieht, ohne irgendwelche Anzeichen von Leben oder Zivilisation.

Zurück in Khorixas feiern wir nach fast zwei Wochen frisch geduscht Abschied von An und Jo, und schwelgen in Fleisch, frischem Gemüse und einer Menge Wein. Wir hätten uns keine besseren Mitfahrer für diesen Teil der Reise aussuchen können.

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Botswana 1

Wir fahren die Okavango-Panhandle entlang und dann hinein ins berühmte Okavango-Delta. Unser Camp im Moremi-Nationalpark ist nicht umzäunt, was das abendliche Löwengebrüll für uns zum Nervenkitzel macht. Morgens entdecken wir im Camp auch noch frische Löwenfußspuren  – kaum zehn Meter von unserem Schlafplatz entfernt! Wir machen uns auf, das Delta zu erkunden. Natürlich gehört eine Bootsfahrt auch dazu, schließlich gibt es hier überall Wasser. Auf der Weiterfahrt mit dem Auto stoßen wir dann auf einen ausgewachsenen Fluss – quer über der einzigen Straße. Eine Weile streichen wir unschlüssig herum, dann erkundet Jan das Gewässer zu Fuß und versinkt dabei an der günstigsten Stelle knapp bis unter die Hüfte. Das finden wir zwar ganz schön tief, aber der Boden scheint nicht allzu schlammig zu sein, also entschließen wir uns, es zu versuchen. Die Abschleppseile vorsichtshalber schon mal angebracht stürzen wir uns als erste in die Fluten. Untersetzung rein, zweiter Gang, langsam Gas und los, es wird immer tiefer, dann kippen wir noch ein bißchen zur Seite, bloß nicht anhalten, bloß nicht schalten, bloß nicht steckenbleiben… noch ein Wackler, dann sind wir durch, uff! Jetzt Jan und Kerstin. Deren Auto ist ein wenig kleiner und auch schwächer als unseres und versinkt bis über die Reifen, aber auch sie schaufeln sich tapfer durchs Wasser und erreichen wohlbehalten das rettende Ufer – Abenteuer bestanden J

Die nächste Nacht verbringen wir nach einer kaum weniger abenteuerlichen Anfahrt in einer Flusslandschaft, deren Schönheit uns den Atem verschlägt. Überall sind Tiere, Hippos laufen herum und natürlich brüllen auch wieder die Löwen. Wir schnappen uns Jans große Lampe und machen uns zu viert auf einen Nacht-Game-Drive. Am Fluss machen wir die Fenster auf und horchen in die Nacht. Was wir hören ist so unglaublich laut, fremd und vielfältig… wir können nur raten, was für Tiere zu diesem ohrenbetäubenden nächtlichen Konzert beitragen.  

 Am nächsten Tag fahren wir  weiter nach Savuti in den Chobe-Nationalpark, in dem es vor Elefanten nur so wimmeln soll. Und das stimmt! Auch dieses Camp ist nicht umzäunt und wir finden die Mungos, Nashornvögel und Streifenhörnchen, die uns Gesellschaft leisten, ganz putzig, schon bald allerdings kommen die Elefanten uns genauso nahe! Schutz bietet am ehesten noch das Waschgebäude, das man vor einigen Jahren zu einer Art Bunker mit meterdicken Betonmauern ausgebaut hat (nachdem eine Herde Elefanten das ganze Camp zerstört hatte), aber das ist ein ganzes Stück weg. Also müssen wir auf die Gutmütigkeit der Elefanten vertrauen und tatsächlich verhalten sich unsere Besucher friedlich. Wir bleiben – für unsere Verhältnisse – die halbe Nacht auf, denn es ist Silvester. Unsere letzten Alkoholvorräte werden vernichtet, wir lauschen dem Löwengebrüll diesmal untermalt mit Elefantentrompeten, und erleben den Jahreswechsel tatsächlich wach. Nacheinander stoßen wir auf alle unsere Freunde und Familienmitglieder an. Also Ihr Lieben hier nochmal: HAPPY NEW YEAR FROM BOTSUANA!

Als wir am nächsten Tag (nur ganz leicht verkatert) den Park wieder verlassen müssen, erleben wir mal schlecht gelaunte Elefanten. Vielleicht haben die auch einen Kater, jedenfalls haben sie keine Lust, uns vorbeizulassen, bauen sich drohend vor uns auf, legen die Ohren nach vorne, trompeten, und trampeln auf uns zu. Die ganze Fahrt geht das so, immer wieder, und mehr als einmal entscheiden wir uns, einen Rückzieher machen und abwarten. Entspannte Elefanten flößen uns schon Respekt ein, übellaunige finden wir eindeutig furchterregend!

Wir verlassen die Parks mit all ihren Tieren und wenden uns nach Süden. Die Suche nach einem Platz zum Buschcampen gestaltet sich schwierig, alles ist umzäunt, es wird schon langsam dunkel, und wir haben immer noch nichts, da treffen wir auf einen freundlichen Kuhhirten, der ausgezeichnet englisch spricht (hierzulande echt eine Ausnahme), und uns einlädt, in seiner Nähe zu übernachten. Ebenso erschöpft und dankbar nehmen wir das Angebot an und lassen uns nieder. Am nächsten Morgen bringt er uns – nachdem er geduldig gewartet hat bis wir ausgeschlafen haben – einen Eimer frisch gemolkener Milch vorbei (köstlich!!), und wir frühstücken zusammen. Er zeigt uns seine Rinder und erzählt uns viel von seinem Leben und als wir uns trennen müssen, tut es uns allen richtig leid.

Aber da wartet noch ein Abenteuer auf uns: wir wollen das größte Schutzgebiet Afrikas, die Zentralkalahari durchqueren. Und das hat wirklich etwas Abenteuerliches: alle Tanks voll Wasser und Sprit, die Autos voll mit Essen und Feuerholz, Karten, Kompass und Ferngläser gezückt und auf geht’s. Die Weite dieser Landschaft ist wirklich unbeschreiblich. Und doch ändert sich das Gesicht der Wüste ständig. Mal ist alles Sand, mal roter Staub, mal wachsen überall kleine weiße Blumen, mal gelbe, mal ist alles voll Buschland, und mal steht – jetzt zu Beginn der Regenzeit – alles unter Wasser. Die Übernachtungsplätze sind nur durch kleine Schildchen gekennzeichnet, ansonsten gibt es da nur noch eine Feuerstelle, das war‘s, man ist allein in der Wildnis. Und das gefällt uns natürlich. Auch als an Tag zwei nach einem ordentlichen Regen die Matschlöcher immer tiefer werden, und abends noch ein fetziges Gewitter über uns runtergeht. An Tag drei donnern wir mit unseren Autos nebeneinander durch eine tiefe Sandpiste, filmen uns gegenseitig und finden alles ganz wunderbar.

Am Rand der Kalahari haben wir noch Gelegenheit, die San zu besuchen, die Buschmänner (in unserem Fall eher Buschfrauen), die sich einigermaßen erfolgreich bemühen, ihre uralte Kultur am Leben zu halten. Marc und ich sind schon bei einer früheren Namibiareise den San begegnet und waren fasziniert, für Jan stand dieses Erlebnis noch auf dem Wunschzettel. Also hin: Wurzel um Wurzel graben sie für uns aus, fangen Ameisen, basteln eine Art Burger daraus, den sie genüsslich verdrücken, und dann wird auch noch Feuer gemacht. Ohne moderne Hilfsmittel versteht sich. Wir, die wir uns fast jeden Tag damit abplagen mit allen möglichen Hilfsmitteln unser meist nasses Holz zu Brennen zu bringen, sind beeindruckt.

Und machen uns auf den Weg zurück nach Windhoek. Die drei Wochen mit Jan und Kerstin sind wie im Flug vergangen, und der Abschied fällt uns richtig schwer. Wir müssen nun ein paar kleine Dinge an unserem Auto erledigen, unsere website updaten (jaja!), und uns überlegen, wo wir als nächstes hinfahren wollen. Es gibt noch viel zu sehen für uns im südlichen Afrika!

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