Namibia 2

Kerstin und Jan sind da! Unsere Freunde aus Frankfurt sind in Windhoek gelandet und haben für drei Wochen ein Allradfahrzeug mit Dachzelt gemietet um mit uns durch Namibia und Botswana zu streifen. Wir freuen uns riesig! Und eine ganze Tasche voll Mitbringsel haben sie auch noch im Gepäck. Nicht nur Lebkuchen, Briefe und Geschenke von unseren Familien, Zeitungen, jede Menge anderer kleiner und größerer Dinge, Grüße und Nachrichten (die Videobotschaften aus der Apfelweinkneipe sind große Klasse!), Äppler-Shirts (cool Nobbi, danke, und sogar vorgewaschen, wow!), nein, unfaßbarerweise sogar eine Flasche Apfelwein nebst Handkäs! Weiß der Himmel wie sie das durch den Zoll gekriegt haben… wir sitzen jedenfalls abends vor einem großen Haufen Geschenke und sind ganz gerührt – für uns ein vorgezogenes Weihnachten.

Bis zum echten haben wir noch ein paar Tage Zeit. Erst mal ziehen wir los nach Etosha um Tiere zu finden. Und das glückt! Schon am ersten Abend zeigt sich unser ersehntes Rhino am Wasserloch (yeah, wir haben unsere Big Five), und noch viele weitere sollen folgen. Wir gehen zu viert in einem Auto auf Game Drive, sehen Elefanten, Zebras und Giraffen und erspähen am zweiten Tag ein Rudel Löwen, das aus der Ferne zu einer Wasserpfütze vor uns auf der Straße geht, um dort zu trinken. Wir bleiben gebannt stehen, die Löwen stören sich nicht an uns, es werden mehr und mehr. Zum Schluss, als der große Boss mit der Riesenmähne auftaucht, von seinen Haremsdamen liebevoll begrüßt wird und mit den Babys spielt, sind es fünfzehn Löwen, die sich vor unserem Auto rekeln, in der Pfütze trinken, und sich in unserem Autoschatten ausruhen. Wir sind fasziniert. Andere Autos kommen dazu und fahren nach einiger Zeit weiter, aber von uns vieren kommt keiner auf die Idee, dieses Schauspiel freiwillig zu verlassen. Als wir abends ins Camp zurück müssen, haben wir die Löwen rund zwei Stunden aus nächster Nähe beobachtet und jede einzelne Minute atemlos genossen. Die fünf Nashörner, die sich abends am Wasserloch zeigen, gefallen uns natürlich auch noch, aber wir sind uns einig, dass sie unser Löwen-Erlebnis nicht toppen können.

Am nächsten Tag müssen wir Etosha verlassen und witzeln schon, dass wir jetzt nur noch für Leoparden stoppen (die scheue Einzelgänger, wirklich schwer und meistens nur nachts zu finden sind), schwupps, da tauchen sie auf. Nicht nur einer, sondern ein Weibchen mit einem fast ausgewachsenen Jungen, am hellichten Mittag, sie queren vor uns die Straße, klettern auf einen Baum und machen fast noch Anstalten zu jagen. Wir können es kaum glauben. Ziemlich sprachlos gelangen wir an die eigentliche Etosha-Salzpfanne, eine gleißend helle, riesige leere Platte, brütend heiß, kahl und – wie wir finden – wunderschön.

Wir fahren weiter Richtung Caprivi-Strip, wo wir in Ngepi (ja genau, dem Camp mit den lustigen Toiletten) am Okavango- Flussidyll zu viert stilvoll Heiligabend feiern. Wir haben einen festlich geschmückten Tisch mit Sekt, Lagerfeuer und Rinderfilet, die bunten Vögel hüpfen in den Bäumen herum und abends grunzen die Hippos im Fluss. Wir öffnen unsere Weihnachtsgeschenke (einige reisen schon seit Frankfurt mit uns), trinken Wein, gucken ins Feuer, hören den Hippos zu und denken natürlich viel an zuhause. Am nächsten Tag gibt es ein nicht weniger stilvolles Truthahn-Lunch im Freien am Fluss für alle rund 40 Ngepi-Gäste an langen Tischen mit Champagne, Christmas-Pudding und Knallbonbons. Am übernächsten Tag haben wir erstmal genug gefeiert und gefuttert, wir machen uns auf den Weg nach Botswana.

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