Auch in Sossusvlei mit den berühmten roten Sanddünen sind wir vor drei Jahren schon mal gewesen, aber das gucken wir uns gerne nochmal an. Inzwischen hat es allerdings sehr viel geregnet, wie wir hören (abgekriegt haben wir davon zum Glück nichts), und der Weg zum Vlei wird vom kräftig strömenden Tsauchab-Fluss versperrt. Auf beiden Seiten stehen viele Autos, für die gegenüber ist der Rückweg abgeschnitten. Einige haben vergebliche Versuche hinter sich. So viel wert ist es uns dann doch nicht, den Vlei nochmal zu sehen, als auch noch ein Sandsturm aufkommt, packen wir zusammen (vergessen dabei unsere Trittleiter, wie wir später bemerken) und ziehen weiter. Weiter im Süden sind die roten Dünen der Namib genauso schön. Wie wir später hören, hat es der Tsauchab später die ganze Strecke geschafft und den Sossusvlei mit Wasser gefüllt. Jeder der schon mal da war weiß, wie unglaublich das scheint, und dass es nur alle paar Jahre mal passiert.
Na, dann muss der Fish River auch ordentlich Wasser haben, denken wir und fahren durch die Steinwüste zum dazugehörigen Canyon, der nach dem Grand Canyon immerhin der zweitgrößte der Welt sein soll. Und in der Tat, er hat Wasser, was wohl auch nicht allzu oft vorkommt, und sieht doch recht gewaltig aus.
Von hier aus ist es nur ein Katzensprung nach Südafrika und wir könnten locker in einer Woche in Kapstadt sein. Aber wir haben noch Zeit, und den ganzen östlichen Teil des südlichen Afrika noch nicht gesehen. Und wir sind schließlich africacruiser, also wollen wir noch ein bißchen nach Osten cruisen, bevor wir uns nach Süden wenden und Kurs auf Kapstadt nehmen. Außerdem steht uns nach all den Wüstenlandschaften mal wieder der Sinn nach Tieren. Wir steuern den Kgalagadi Transfrontier Park an, der zwischen Namibia, Botswana und Südafrika liegt. Unterwegs treffen wir auf Petra und Martin aus München, die mit einem Mietwagen unterwegs sind, und schwupps, haben wir wieder Reisegefährten und freuen uns über die Gesellschaft. Nicht mit allen, die wir so unterwegs treffen, würden wir uns ohne Not zusammentun, es sind auch ein paar dabei, die einen sehr straffen Zeitplan haben, oder sehr abgeklärt tun und alles zu wissen und zu kennen glauben, aber wenn die Chemie ein bißchen stimmt (und das tut sie doch meistens), dann finden wir es zu mehreren fast immer lustiger und geselliger als allein.
Kgalagadi ist nichts anderes als die Kalahari, in der Sprache der Tswana „durstiges Land“, aber dafür sieht es hier ganz schön grün aus, was zu den roten Sanddünen einen hübschen Kontrast abgibt. Tiere sind hier auch, allerdings eher Antilopen, Böcke und Strauße und wir sind inzwischen ganz schön verwöhnt. Am zweiten Tag werden wir für unsere Geduld entschädigt und treffen auf eine Gepardenmutter mit vier Jungen. So etwas haben wir auch noch nicht gesehen und lange beobachten wir diese offensichtlich gerade vollgefressene, faule und zufriedene Familie. Auf dem Weg zum Camp stolpern wir noch einmal über vier Geparden, das wäre schon fast nicht mehr nötig gewesen, neun an einem Tag!
Martin und Petra hat man erzählt, dass quasi ganz Botswana inzwischen unter Wasser stehe und sie gar nicht erst probieren sollten, es zu bereisen. Inzwischen haben sie aber doch Mut gefasst, wollen zurück nach Namibia und es von da in die Zentralkalahari versuchen. Wir hoffen, Ihr habt es geschafft, Leute! Wir wollen eigentlich nur nach Osten durchreisen, und entscheiden uns für den direkten Weg. Wir verlassen den Park nach Botswana.