Inzwischen haben wir Aleppo Richtung Sueden verlassen, haben unterwegs uralte Geisterstaedte angeschaut, sind auf Kreuzfahrerburgen herumgeklettert und durch antike roemischen Saeulengaenge gewandert. Syrien ist trocken und wuestig aber es hat jede Menge richtig alte Geschichte und Geschichten zu bieten. Hier gibt es noch Maerchenerzaehler! Und die Leute sind genauso lieb wie die Tuerken. Wir haben zwar noch keinen Supermarkt entdeckt und manche Vorraete gehen zur Neige (Marc will auch einfach keinen 5-Liter-Eimer Joghurt im Kuehlschrank unterbringen), aber die kleinen Laeden wo wir unser Brot, Oliven, Kaese und Gemuese kaufen sind eigentlich viel netter. Man muss nur immer erstmal reingehen um zu sehen was es gibt, es ist alles so verschlossen, wohl auch wegen der Hitze, dass ein Laden genausogut ein Metzger, ein Friseur oder auch eine Privatwohnung sein koennte. Frauen sind auf der Strasse kaum zu sehen, auch Einkaeufe erledigen oft die Maenner. Die Schrift koennen wir nicht lesen und die Orientierung ist manchmal schwierig, aber wir werden immer wieder gefragt was wir brauchen oder wohin wir moechten, und in den Laeden duerfen wir oft ueberhaupt nichts bezahlen. Manchmal liegt es wohl auch an den Mengen (ueber sowas wie vier Tomaten lachen die sich hier kaputt) aber gestern hat uns der Zuckerbaecker eine ganze Platte Suessigkeiten, die wir ausgesucht hatten, einfach geschenkt, weil er sich so gefreut hat, wie lecker wir das alles fanden… Staendig werden wir zu irgendwas eingeladen, ein Tee hier, ein Gebaeck dort, aber oft auch viel mehr als man unserer Meinung nach annehmen kann. Aber Widerstand ist voellig zwecklos und wir sind immer wieder aufs neue sprachlos.
Inzwischen sind wir in Damaskus. Noch so eine jahrtausendealte Stadt mit einer urtuemlichen und verwunschenen Atmosphaere. In der Souks und Gassen der Altstadt koennen wir uns stundenlang treiben lassen. Und hinter praechtig geschnitzten oder geschmiedeten Tueren und Toren verbergen sich die lieblichsten Innenhoefe wo man an kuehlenden Springbrunnen koestlich mit Kardamom gewuerzten Kaffee trinken kann. Es ist wirklich wie im Maerchen. Nur Bilder koennen wir Euch leider immer noch nicht zeigen, da wir seit Tagen kein W-Lan haben und vom Internet-Cafe schreiben, aber das holen wir alles nach.
Vielen Dank fuer Eure Berichte, guten Wuensche und Fussballergebnisse (arme Bayern haha), das sind alles ganz wunderbare und wertvolle Sachen fuer uns so fern der Heimat wie wir sind.
6 Kommentare zu Syria – Damaskus