Wir waren ja auch selber schuld, dass wir so einen kleinen Grenzübergang ausgesucht haben.
Auf der anderen Seite gibt es erstmal nur lauter süße kleine Hippie-Orte im Winterschlaf. Bunte Surfer-Idyllen am Strand, alles ganz relaxed. Keine Banken, keine Geldautomaten, okay. Aber auch fast nirgends WiFi. Wir aber brauchen WiFi. Wir brauchen sogar ganz unbedingt WiFi! Wir tigern überall herum, und erklären den Hippies, dass in Deutschland heute Pokalfinale gespielt wird. Dafür haben sie sofort Verständnis. Als wir dann noch klarmachen, dass ‘unser‘ Verein gegen Bayern München (die kennt hier fast jeder) spielt, sind sie tief beeindruckt, voller Mitgefühl und legen sich voll ins Zeug.
Zur Halbzeit sitzen wir endlich in einer vollkommen leeren Strandbar am Liveticker und jubeln über eine schon unwirkliche 1:0-Führung. Ich verzichte jetzt mal darauf, diese zweite Halbzeit in ihrer ganzen Dramatik mit reklamierten Elfmetern, diversen Videobeweisen usw. nachzuerzählen, atemlos hängen wir mit feuchten Händen über den Smartphones, alle paar Sekunden aktualisieren wir den Ticker, irgendwann ist nochmal kurz die Verbindung weg, dann wieder da, und dann ist tatsächlich das Spiel aus: 3:1! Wir springen auf und reißen die Arme hoch, jubeln und hüpfen auf der Terrasse herum. Der halbe Hippie-Ort kennt uns ja schon, und weiß Bescheid, wir empfangen Glückwünsche von allen Seiten. Wir laufen zum Strand und malen unsere SGE in den Sand. Dann fahren wir in den Wald zu unserer einsamen Campsite, empfangen auch hier Glückwünsche und werden dann uns selbst überlassen. Wir machen ein paar Dosen Bier auf, Abendessen brauchen wir heute keins. Lauthals grölen wir Fangesänge in die tiefschwarze Nacht, und beschließen glückbeseelt diesen denkwürdigen Abend, der für uns nur einen Wermutstropfen hat: WIE gerne wären wir heute in Frankfurt gewesen!.
Vielen Dank für all die Nachrichten, Fotos usw., die uns hierzu von zuhause und aus dem Stadion in Berlin erreicht haben! Mit dem Herzen waren wir schon voll bei Euch, aber das hat uns noch ein Stück näher rangebracht. DANKE!
Nur ganz leicht verkatert eiern wir am nächsten Tag weiter die Küste entlang. Tagsüber ist es eigentlich ganz schön, aber die Nächte sind stockdunkel, eisig und werden immer länger. Für uns, die wir eigentlich komplett draußen leben, wird das immer ungemütlicher. Aber ist ja nicht mehr lang.
Uruguay ist schon wirklich hübsch, alles wirkt heiter, gepflegt und aufgeräumt, dazu gibt es fantastische Strände mit perfekt rollenden Surfwellen, denen der ablandige Wind eine Art Brautschleier verleiht. Kein Wunder, dass sich hier die Reichen und Schönen der Welt wohlfühlen, und ganze Landstriche mit exklusiven geschmackvollen Anwesen versehen haben.
Im reichen Punta del Este gibt es richtige Kunstwerke am Strand, so etwas haben wir lange nicht gesehen.
Ein Stück weiter steht das weiße Haus einer schillernden Persönlichkeit, des des Malers und Architekten Carlos Vilaró, das dieser im Gedenken an das “Wunder der Anden” gebaut haben soll, jenen Flugzeugabsturz von 1972, der auch in Europa bekannt geworden ist und verfilmt wurde. Vilarós Sohn hat damals zu den Überlebenden gehört, die nach 72 Tagen in Schnee und Eis der Anden gefunden wurden. Wieder so eine dieser Geschichten…
Schließlich steuern wir einen Stellplatz in der Nähe von Montevideo an. Hier warten wir auf die Ankunft unseres Schiffes, die immer wieder verschoben wird, und haben Zeit für die allerletzten Strandspaziergänge.
Dann ist es endlich soweit: unser Schiff ist unterwegs, morgen früh können wir an Bord gehen. Adieu Südamerika, es war sehr schön hier, aber jetzt freuen wir uns auf unsere Reise nach Europa, zu Euch, wo wir zuhause sind.
hallo, ihr zwei
es war wunderschön eure tolle reise durch Südamerika verfolgen zu können. ihr habt das wunderbar gemacht. man konnte mit euch fühlen, frieren, freuen – Dankeschön fuer alles und eine gute heimreise
marina
Liebe Dela, lieber Marc,
herzlichen Dank für diesen wunderbaren Blog. Ich bin dankbar, dass ich so Eure Reise miterleben durfte. Ich bin so berührt von diesen vielen schönen Momenten und die wunderbare Sprache.
Alles Liebe und ein gutes Ankommen!
Andrea
PS: Bin eine Freundin Deiner Mutter
hallo, ihr beiden
tolle Fotos und Berichte bis zum Ende der Reise.
Immer ne Handbreit Wasser unterm Kiel wünsche ich euch.
Schön euch bald wieder live zu erleben.
Tschüss bis bald.
Es langt jetzt, kommt jetzt heim, das hält man nicht mehr aus
Leider kann ich am 30. 6. nicht in der Alten Liebe dabei sein, irgendwann dürfen wir mal verreisen.
Wünsche Euch eine gute Heimreise
Bis bald
Martin
Ach wie schön es immer wieder ist, Euch auf den Bildern zu sehen und mit einem leichten Lächeln im Gesicht gespannt eure Geschichte zu verfolgen. Eine tolle und schöne Geschichte geht so langsam zu Ende und ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr beide ein weinendes Auge, aber auch ein lachendes Auge habt…. Zu mir kann ich nur schreiben, dass ich mich meeega freue, Euch endlich wieder live zu sehen… Auf ganz bald, ach und weiterhin eine gute Heimreise
Habe Pippi in den Augen beim lesen vom Ende eurer Reise.
Habe die Zeit mit euch am Bildschirm genossen, war wunderschön eure Berichte zu lesen und die Bilder zu sehen.
Leider sind wir bei eurer Ankunft in Frankfurt selbst im Urlaub (Californien!) und könne euch nicht empfangen.
Ab dem 3.7. sind wir aber zurück und werden euch erst mal drücken.
Lieben Gruß
Petra + Klaus
Wow, die Skates habe ich zwar so gut wie an den Nagel gehängt, aber im Herzen bin ich bei Euch. Was für eine Reise, und was für tolle Bilder – immer wieder! Und sehr schön zu lesen.
🙂
Viele liebe Grüße aus Gießen, auch von Doro, und bis hoffentlich bald mal wieder
Alex