Natürlich haben wir jetzt irgendwie einen Höhepunkt der Reise hinter uns, da machen wir uns nichts vor.
Aber von Argentinien haben wir noch fast gar nichts gesehen, dieses Land ist so groß wie Europa, und wir haben noch vier Monate Zeit. Wir finden das keine schlechten Aussichten!
Wir schnappen unser Auto, das brav in Ushuaia auf uns gewartet hat, und schlagen uns erstmal in die Wildnis Feuerlands, um uns wieder an unser Autoleben zu gewöhnen. Auf dem Gelände der Estancia Harberton dürfen wir direkt am Beagle-Kanal stehen. Hier ist wieder Wind das vorherrschende Thema.
Ab jetzt fahren wir natürlich auch nicht mehr nach Süden, sondern zurück nach Norden. Bei Rio Grande holt uns eine veritable Sturmfront ein, vor der wir Schutz hinter einer Düne suchen – die Bilder sind vom nächsten Morgen.
Wir reisen noch einmal nach Chile ein (die Grenzverläufe sind hier kompliziert) und stoßen auf den kleinen Ort Cerro Sombrero. Hier findet am Wochenende das große alljährliche Sommerfest der Schäfer statt, mit Wettbewerben im Schafe hüten, Schafe scheren und Rodeo. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen!
Die Einwohnerzahl von rund tausend verdoppelt sich für das Wochenende. Aus dem ganzen südlichen Patagonien kommen die Teilnehmer, die sonst eher selten unter Menschen kommen, und nutzen die Chance, sich in Szene zu setzen. 36 Schafe werden langsam geröstet, um die Festgesellschaft zu versorgen, Unmengen Suppe werden gekocht, Brot wird gebacken, und weil hier sowieso alle umsonst essen, weil sie in irgendeiner Weise mit dem Fest zu tun haben, werden wir kurzerhand mit eingeladen. Zwei volle Tage lang – ein großer Spaß!
Marc unterhält sich freundschaftlich mit dem Bürgermeister, während ich die einzige (!) weibliche Teilnehmerin der gesamten Veranstaltung bejubele, die mit ihrem Hund den Schafhütewettbewerb souverän gewinnt – ein köstlicher kleiner Stich ins stolze Machoherz der Gauchos…. 😉 Natürlich gibt es Musik und Tanz, nach der letzten Siegerehrung und reichlich Rotwein wird noch ein wenig gerauft – das gehört hier auf jeden Fall dazu, wie uns versichert wird – dann ist die Party zu Ende.
Wir setzen wieder über die Magellanstraße, sind aber immer noch in Chile. Kurz vor der argentinischen Grenze gibt es einen kleinen Nationalpark, den wir uns anschauen wollen: Pali Aike. Den Park Ranger kennen wir, wir haben ihn in Feuerland mal als Anhalter mitgenommen. Das ist jetzt sechs Wochen her, aber Cristian erkennt uns sofort, freut sich, und lädt uns nach einer extragroßen Einführung zu einer Runde in seinen Park ein. Hier geht man einfach gemütlich spazieren, und steht zwei Stunden später am Rand eines mächtigen Vulkankraters. Ohne jeden Aufstieg, und zwei Stunden später am nächsten. Das gefällt uns!
Wir sind die einzigen Besucher im Park, und dürfen dort übernachten – alleine mit Guanakos und Gürteltieren, unser Freund Cristian wacht am Parkeingang, und wir erleben zum Abschied von Chile über der Vulkanlandschaft einen Sonnenuntergang wie im Märchenland.
einfach schoen und interessant – eure berichte und fotos. wirklich, einfach schoen. gruesse marina
Schön euch wieder auf dem Festland verfolgen zu können.
Wie immer spannend und sehr gut beschrieben.
Auch die Fotos extra auf den Berg geklettert.
Feste feiern eine schöne Spezialität von euch.
Gute Fahrt Adios Wolle
Was Ihr alles erlebt, unglaublich, und auch, wie es immer wieder dazu kommt, dass Ihr Euch mit Reisenden oder sogar Einheimischen von Wochen vorher nochmal „kreuzt“. Dela, Du solltest Geschichtenschreiberin werden 🙂 Geniesst Eure Reise, bin gespannt auf die Fortsetzung.
Wie herrlich: „köstlicher kleiner Stich ins stolze Machoherz der Gauchos“ – Dela du hast wirklich das Zeug zum Schreiben
Weiterhin gute Reise und wunderbare Erlebnisse!
Karin
Einfach unglaublich all diese Gegensätze.
Es ist echt spannend und sehr eindrucksvoll eure Reise zu verfolgen.
Weiterhin gute Reise & …
😉
Gruss
Rainer
es ist so spannend euch zu folgen……..
liebe grüsse Kirsten